Juli 2015
 
Ist eben alles nicht so einfach...
 
Wer mit uns mal zu tun hatte, hat schon die Erfahrung gemacht, dass wir es mit unserem "Job" beim Tiersuchdienst sehr genau nehmen.
Womit keine kleinkarierte Pingeligkeit gemeint ist, sondern verantwortungsvolle Sorgfalt.

Als Beispiel:

  • Wir weisen jeden (!) Finder darauf hin, dass ein Fundtier unverzüglich bei der zuständigen Gemeinde von ihm (!) zu melden ist
  • Wir informieren darüber, dass eine vorhandene Kennzeichnung bei einer Fundkatze NICHT gleichzeitig bedeutet, dass sie auch kastriert ist; folgerichtig muss man die Katze einem Tierarzt vorstellen, wenn sie vor Ort bleibt - nach Rücksprache mit der Gemeinde - sonst riskiert man Nachwuchs, man kann einer weiblichen Katze nicht ansehen, ob sie kastriert ist!
     
  • Wir vermitteln die Tiere NICHT an neue Halter, wir suchen den rechtmäßigen Besitzer
  • Wir geben NICHT Einzelheiten über Fundtiere an jeden weiter, der sich an uns wendet und sagt, es handele sich um sein Tier: Zuerst einmal fragen wir sehr genau selber nach solchen Einzelheiten - der Halter muss sein Tier schließlich kennen und sagen können, ob sein Kater kastriert ist oder seiner Katze ein Eckzahn fehlt
  • Wir bitten immer um Vergleichsbilder
  • Wir geben NICHT die Anschrift der Finder oder des derzeitigen Aufenthaltsortes des Tieres an jeden weiter, der fragt: Wir erfragen die Daten des potentiellen Halters und teilen diese den Findern/Tierärzten/Tierheimen/Gemeinden mit, die das Tier untergebracht haben.
    Diese setzen sich dann mit den möglichen Besitzern in Verbindung.

 

Warum wir da so hartnäckig nachhaken?

Weil es Leute gibt, die einen ehrenamtlichen Verein wie unseren ausnutzen - und sowas brauchen wir nicht.
Da wären z.B. die Menschen, die über uns kostenlos an ein neues Haustier kommen wollen - oder andere, die ihr "altes" ohne viel Federlesens und (für sie) ohne Kosten durch uns "entsorgen" wollen.
Doch, hatten wir alles schon - und nicht nur einmal.
Aus diesem Grund nehmen wir die Dinge eben sehr genau, sind lieber einmal mehr vorsichtig... auch wenn es dem einen oder anderen unverständlich oder umständlich vorkommen mag. Wir möchten nicht leichtfertig mit einer Tierseele umgehen, die als "Fundtier" ohnehin schon das bis dahin sichere Lebensgefühl verloren hat.

Nicht nur den potentiellen Haltern, auch den Findern stellen wir ja eine Reihe von Fragen, wenn wir die Fundmeldung aufnehmen; damit wir dabei nichts vergessen, gibt es eine extra erstellte "Checkliste", die unsere Aktiven 'abarbeiten' müssen. Nur so ist die notwendige Vollständigkeit gewährleistet und es tauchen keine Unsicherheiten im Gespräch mit den möglichen Haltern auf.

Gleichzeitig möchten wir es verantwortungslosen Tierbesitzern nicht allzu leicht machen, unerwünscht gewordene Haustiere über uns loszuwerden, indem sie sich als Finder ausgeben:
 

Die vor Ort von uns ausgefüllte Checkliste müssen die Finder uns deshalb unterschreiben und damit bestätigen, dass es sich bei dem Fundtier nicht um ihr eigenes handelt. Und ebenso, dass sie den Besitzer nicht kennen.

Warum das nötig ist?
Weil man eine Lüge nicht so rasch unterschreibt, wie man sie ausspricht...

Da räumt man doch vielleicht lieber rechtzeitig ein, dass die Katze ja eventuell möglicherweise dem Nachbarn zwei Häuser weiter gehört, aber das ist ja SO ein Idiot! Dem gehört mal das Tier abgenommen...
Oder dass der 'Fund'hund am Ende der Straße wohnt - aber ewig lassen die den alleine rumlaufen und dann macht der Mistköter immer auf die Einfahrt....
Oder dass es doch die eigene Katze ist, wieder krank oder wieder tragend oder unsauber geworden oder ein Baby kommt und da will man eben nicht mehr....

Sollten sich die unterschriebenen Angaben aber irgendwann später als unwahr entpuppen, gibt es bei der Polizei keine Unklarheiten, wenn wir Anzeige erstatten.

Das wollte ich einfach mal loswerden.

LG,

Silvia vom Tiersuchdienst