Fehlinformationen & ihre Verbreitung
Seit Kurzem begegnen wir immer häufiger Menschen, die uns erzählen, was
"man so hört" über unseren Verein - und wir sind regelmäßig verblüfft,
wie viel Unsinn so im Umlauf ist.
Wie viele Halbwahrheiten, Ungenauigkeiten oder auch komplette Unwahrheiten
da derzeit durch die Wesermarsch wabern, können wir nur erahnen, aber:
Das eine oder andere Gerücht oder Missverständnis wollen wir an dieser
Stelle mal ausräumen - in der Hoffnung, die nachprüfbaren Tatsachen
verbreiten
sich nun ebenso rasch und weiträumig von Tierfreund zu
Tierfreund, wie es bislang nur die kursierenden Unkorrektheiten tun - beim
Schlange stehen
im Bäckerladen, beim Schwätzchen an der Tankstelle, Warten
im hausärztlichen Wartezimmer, Maschen fallenlassen in der Strickrunde und
Tore zählen beim Fußball...
Also, fangen wir mal an - man sagt uns nach:
- "die nehmen ja keine Tiere auf"
Stimmt so nicht.
Richtig ist:
Wir nehmen sie nicht mit zu uns nach Hause und wir haben keine so
genannten Pflegestellen - wenn irgend möglich, lassen wir die Tiere bei
den Findern.
Geht das aus irgend einem Grund aber nicht - oder ist das Tier verletzt
oder sonstwie krank - dann helfen wir bei der Suche nach Unterbringung,
fahren selbst das Tier zum Arzt oder ins Tierheim.
Sprechen mit den zuständigen Gemeinden ab, wohin das Fundtier gebracht
werden kann, klären die Kostenübernahme und stehen den Findern auch
sonst mit Rat und Tat zur Seite, wenn sie das wollen oder brauchen.
- "die fangen immer gleich alles ein"
Stimmt so nicht.
Wir sind der Meinung, dass Fundkatzen am besten bleiben, wo sie zulaufen
- wenn das möglich ist. Denn vielleicht sind sie ja doch auf dem Weg
nach Hause, und davon wollen wir sie keinesfalls abhalten.
Wir fangen allerdings manchmal Katzen ein, wenn man nicht anders an sie
herankommt, und das hat folgenden Grund:
Jedes Fundtier, das uns gemeldet wird, sehen wir uns persönlich an - wir
schauen nach, ob es gekennzeichnet und womöglich registriert ist - und
im Idealfall können wir es so gleich wieder an seine Besitzer
vermitteln.
Wenn wir eine Falle zu Hilfe nehmen müssen, um nach einer Kennzeichnung
suchen zu können, dann tun wir das natürlich - wir überlassen weder das
Tier noch die Finder sich selbst.
Wenn wir alles geprüft haben und das Tier nicht zum Arzt oder anderswo
untergebracht werden muss, dann lassen wir es danach wieder aus der
Falle heraus - so läuft das.
- "die sammeln bloß Daten und schießen Fotos"
Stimmt so nicht.
Siehe die beiden vorangegangenen Abschnitte...
Das machen wir natürlich AUCH - unter anderem.
Wir können jedes einzelne uns gemeldete Fundtier, jedes einzelne
vermisste Tier in unserer Datei finden - die stetig wächst und wächst.
Unsere Dokumentation ist verlässlich und hält jeder Überprüfung stand.
Wer unser Tagebuch verfolgt und auch bei facebook öfter mal reinschaut
und mit Verstand die Beiträge liest, weiß sehr genau, um was und wie
sehr wir uns kümmern.
Dazu gehören der Chihuahuawelpe, den die Eulen geholt haben, die Katze
im Hausmüllcontainer des Recyclinghofes, die Katzen von der anderen
Weserseite, die dank unserer Bemühungen zurück nach Hause kamen - nach
über einem Jahr... das Dohlennest, das Handwerker mit dem
Hochdruckstrahl von der Hauswand schossen - samt flugunfähiger Jungvögel
und und und...
- "die machen bloß Bilder und andere müssen
die Tiere versorgen"
Stimmt so nicht.
Auch hier wieder: siehe oben...
Und es ist ganz einfach:
Wir halten nichts von wild wuchernden Pflegestellen - ungeprüft, nicht
behördlich oder tierärztlich überwacht, die von nicht ausgebildeten und
oft sich selbst und die eigenen Fähigkeiten komplett überschätzenden
Privatpersonen betrieben werden.
Dort werden - oft von jeder Sachkenntnis unbelastet - Tiere auf engem
Raum untergebracht, von artgerecht keine Spur.
Fremde Katzen werden, ohne die zwingend erforderlichen
Quarantänemöglichkeiten, gemeinsam untergebracht... niemand weiß, ob sie
nicht eine Seuche mitbringen, deren Symptome man nur noch nicht sieht
und die in der Folge die übrigen Tiere ansteckt!
Es gehört viel mehr dazu, als persönlicher Enthusiasmus und der Wille zu
helfen - es gehören Sachverstand, räumliche Möglichkeiten, penible
Hygiene und ehrliche Einschätzung der eigenen Fähigkeiten dazu, wenn man
den Tieren (und den dazu gehörenden Familien, die nach ihnen suchen!)
gerecht werden und verantwortungsvoll handeln will.
- Wir suchen die Halter von zugelaufenen Tieren, damit sie gar nicht
erst irgendwo untergebracht werden müssen
- Wir suchen vermisste Tiere, die vielleicht irgendwo zugelaufen sind
Es ist n i c h t unsere Aufgabe, Pflegestellen
oder Tierheime zu betreiben.
Genauso gut könnte man einem Tierarzt vorwerfen, dass er ja "nur" eine
Praxis betreibt - aber keine Tierklinik.
Oder einem Rettungssanitäter, dass er nicht auch chirurgische Eingriffe
macht.
Oder einem Tankwart, dass er keine eigene Ölquelle hat...
Ist nicht ihr Job.
Den machen andere - die haben sich das ausgesucht und auf die Fahne
geschrieben.
Wenn einer versucht, alles zu machen - dann macht er
nichts wirklich gut.
Wir machen unseren selbstgewählten "Job" - und den machen wir richtig.
Ganz egal, welche Nebelkerzen hier und da gezündet werden, um den Blick
auf unsere Arbeit undeutlich werden zu lassen - egal, was
für (mutwillig)
falsche Gerüchte im Umlauf sind:
Unser täglicher (und nicht selten auch nächtlicher) Einsatz spricht für
sich.
Wer Augen hat zu sehen, der sieht das auch.
Und wer das dennoch und trotz allem nicht erkennt, dem ist eh nicht zu
helfen.
Ach, übrigens - sollte Ihnen die eine oder
andere Aussage oder irgendein Gerücht unterkommen, das hier noch nicht
aufgeführt ist
(weil wir ja gar nicht so viel über uns selbst wissen,
wie manch andere Leute das tun....),
dann haben wir eine freundliche Bitte an Sie:
Schreiben Sie uns die doch an
hilfe@tiersuchdienst-wesermarsch.de
Damit wir auch dazu dann ein paar klärende Worte
verlieren können,
wenn es in die Kategorie "Fehlinformation" gehört.
Und wenn nicht, können wir natürlich auch gern drüber reden.
Vielen Dank -
Ihr Team vom Tiersuchdienst Wesermarsch e.V.
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