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Während eines Telefonats mit einer Braker
Tierärztin (die erfreulicherweise seit geraumer Zeit Mitglied in unserem
Tiersuchdienst ist) erwähnte sie, es hätte sich einige Wochen zuvor eine
Familie Sch. aus Nordenham wegen eines tätowierten, schwarzen Fundkaters
bei ihr gemeldet - und sie hatte die Finder an uns verwiesen, denn das
Tier war leider nicht registriert und die Tierärztin hatte somit keine
Möglichkeit, den Halter zu ermitteln.
Es stellte sich allerdings heraus, dass Familie Sch. sich leider nicht an
uns gewandt hatte, denn von diesem Fall wussten wir gar nichts.
Hm.
Nachdem Heidi dann von ihr Namen und Anschrift der Finder erhalten hatte
und auch die von letzteren abgelesene Tätowierung, beschlich sie eine
Ahnung... diese Ziffern kamen ihr vage bekannt vor... oder zumindest doch
in etwa... und dazu sollte auch noch ein schwarzer Kater gehören...
Als Verfasserin dieser 'Geschichten aus dem Leben' sollte ich vielleicht
noch erwähnen, dass Heidi ein phänomenales Gedächtnis hat in solchen
Dingen, was großartig, hilfreich & neidlos anzuerkennen ist)
Konnte es sich womöglich wieder einmal um 'Bruno' handeln? |
'Bruno' nämlich ist beim Tiersuchdienst schon sage und schreibe vier Mal
als Fundtier gemeldet und dann nach Hause zurück gebracht worden. Dieser
Kater scheint einen unterentwickelten Orientierungssinn zu haben, denn
eigentlich finden Katzen nach ihren Streifzügen bekanntlich recht gut
wieder in ihr Zuhause.
Tja, nur nicht 'Bruno'...
Dazu kommt noch, dass seine Tätowierung nur schwer lesbar ist und - wie
sich herausstellte - auch in diesem Fall vom Finder nicht ganz korrekt
entziffert worden war.
Bereits bei den Gelegenheiten zuvor (die Halter haben ihr Tier übrigens
nicht als vermisst gemeldet, nicht einmal ) hatten wir auf die
fehlende Registrierung hingewiesen, ohne die eine Kennzeichnung nahezu
wertlos ist, und außerdem den Rat gegeben, 'Bruno' doch besser chippen zu
lassen - wegen der undeutlichen Tätowierung, die immer wieder Fehler beim
Ablesen heraufbeschwor. Und da der Kater ja offenbar etwas anfällig fürs
"Verlorengehen" schien...
Da hatten wir augenscheinlich in den Wind geredet, denn 'Bruno' war ja noch
immer nicht registriert.
(Was wir nun übrigens nachträglich gemacht haben...)
So richtig unbegreiflich wurde es aber dann beim Gespräch mit dem Finder -
der erklärte nämlich, er habe den Kater seiner Tochter mitgegeben, die
wohne in Buxtehude... |
Also Entschuldigung, glaubt man denn so was?
Da läuft einem ein gekennzeichnetes Tier zu, eine zu Rate gezogene
Tierärztin verweist auf eine kompetente Anlaufadresse für solche Fälle -
und dann wird erstens d a s ignoriert, und zweitens ein
eindeutig nicht herrenloses Tier einfach weitergereicht, ohne den
rechtmäßigen Halter zu suchen!
Da atmet man dann erstmal tief durch und sagt, man werde den Eigentümer
des Katers informieren und die Tochter müsse damit rechnen, dass der sein
Tier wohl zurückhaben wolle.
Und erfährt dann, das ist kaum noch zu toppen, 'Bruno' sei dort allerdings
auch nicht mehr... Ist irgendwie verloren gegangen, jedenfalls nicht
zurück gekommen...
Einen Fundkater, den man noch kaum kennt, der vor allem noch keine echte
Bindung an seine neue Familie hatte: Den hat man also in völlig neuer
Umgebung schon nach draußen gelassen?!
Wo er jetzt herumirrt...
Wo er keine Chance hat, auch nur annähernd bekannte Ecken wiederzufinden
und nach Hause zu laufen. Und 'Bruno' hat noch ein Problem - er kann sich
sein Futter nicht erjagen, denn er hat nur noch einen Zahn. Das heißt,
erjagen kann er es schon, aber nicht mehr fressen... Wenn er also nicht
jemanden findet, der ihn füttert, kommen erbärmliche Zeiten auf ihn zu.
Besser gesagt, er steckt schon mittendrin in diesen erbärmlichen Zeiten.
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Übrigens... wäre das mein Kater, ich würde die Finder wegen
Unterschlagung anzeigen und damit Recht bekommen. |
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