August 2013

Bezahlt Sie eigentlich der Landkreis? Oder der Tierschutzbund?

 
Auf dem Parkplatz vor einem Nordenhamer Supermarkt hatte eine Frau den Aufdruck "Tiersuchdienst Wesermarsch e.V." auf meinem Auto entdeckt:

"Ich les ja immer eure Serie in der Zeitung... und bei facebook guckt meine Tochter öfter auf Ihre Seite und erzählt dann so Geschichten, wie Sie Tiere retten und finden und sowas alles. Finanziert Ihnen der Landkreis diese ganze Arbeit? Oder sind Sie beim Tierschutzbund angestellt? Ich meine, das kostet ja auch - der ganze Sprit und Ihre Gerätschaften... Da kommen ja auch sicher eine Menge Stunden zusammen..."

So oder ähnlich denken sehr viele Leute, weil in unserem Vereinsnamen das Wort "-dienst" steckt:
  • wir sind demnach ein "Dienstleister"
  • Dienstleister sind Geschäftsleute und müssen bezahlt werden
  • von uns gibt es keine Rechnungen, also werden wir sicher von jemand anderem bezahlt

Außerdem enthält er "Wesermarsch":

  • da steht ja wohl der Landkreis als Arbeitgeber dahinter
  • zumindest zahlt der für die Tierschutzarbeit und übernimmt die entsprechenden Kosten - sozusagen als 'Service für den braven Steuerzahler'

Diese Irrtümer halten sich hartnäckig, darum sei hier Folgendes gesagt:

  1. Wir sind kein Geschäftsunternehmen, kein Dienstleister, der für seine Aufwendungen nach einer Kostenliste bezahlt wird
  2. Wir sind bei niemandem an~, sondern auf uns allein gestellt
  3. Wir verbringen mit der Hilfe für Tiere & Menschen in Not einen nicht unerheblichen Teil unserer Freizeit - das ist nicht unser Beruf!

Eine Frage, die auch immer wiederkehrt:

"Wieso machen Sie das eigentlich? Es kostet so viel Zeit... andere gucken gemütlich Tatort oder grillen - und Sie kriegen einen Anruf und fahren los und kümmern sich um Tiere und Leute, die Sie gar nicht kennen. Und die ja oft nicht mal besonders nett sind!"
 

Ja, warum machen wir das?

Weil wir es können.
Weil wir Tiere lieben - das vor allem, denke ich.
Weil wir den Gedanken nicht ertragen könnten, NICHT zu helfen.
Weil wir alle die hilflose Angst kennen, die man fühlt, wenn es um Tiere in Not geht.


Es sind für die Betroffenen ganz besondere Lebenssituationen, in denen sie uns anrufen. In denen sie Rat und oft handfeste Hilfe brauchen... und wofür es nirgends sonst einen zuverlässigen Ansprechpartner gibt.

Im Grunde machen wir das, weil wir egoistisch sind:

Wir lieben es, Tiere fröhlich zu sehen, wir sind verrückt nach Happy Ends - und wir wollen so viele wie möglich erleben.
Das treibt uns alle an. Nichts anderes.

Dass das alles auch Geld kostet - keine Frage.
Das ist so und dafür brauchen wir freiwillige Spenden, weil es von keiner öffentlichen Stelle einen Solibeitrag für Tierschutzarbeit gibt.

Silvia  vom Tiersuchdienst